Die wichtigsten Corporate Performance Management-Trends 2026 – und warum Datenmanagement & integrierte Planung zur obersten Priorität werden
- Julian Bajohr
- vor 19 Minuten
- 6 Min. Lesezeit
Viele Unternehmen investieren 2026 in KI - aber bei den meisten ist das falsch priorisiert. Wer Daten, Planung und Prozesse nicht im Griff hat, wird bei der KI-Integration scheitern.
Das Unternehmen BARC GmbH hat eine Umfrage gestartet, bei denen Trends im Bereich Corporate Performance Management (CPM) untersucht wurden. Viele haben sicherlich erwartet, dass das Thema KI seine Positionierung auf dem ersten Platz findet oder zumindest in den Top 5 auftaucht. Die Realität zeigt aber klar: Das Thema Künstliche Intelligenz platziert sich im Kontext von CPM nur auf Platz 12 bzw. 15.
Ein kleiner Einschub: Was versteht man unter Corporate Performance Management (CPM)?
CPM ist ein integrierter Ansatz, der sich mit den Bereichen Planung, Analyse und Reporting beschäftigt. Ziel ist es, die Gesamtrentabilität zu verbessern, indem Ziele definiert, geplant, in ihrer Erreichung gemessen, überwacht und bewertet werden. Es wird eine datengestützte Entscheidungsfindung auf operativer, taktischer und strategischer Ebene ermöglicht.
Die Top 5 Trends im Rahmen von CPM
Und nun zurück zur Studie: Diese zeigt klar die Prioritäten, die Unternehmen derzeit beschäftigen. Die fünf wichtigsten Trends wollen wir uns hier im Kontext von CPM genauer anschauen und erläutern, wie Unternehmen sich zukunftstechnisch aufstellen müssen und können, um im Bereichen Digitalisierung nicht den Anschluss zu verlieren und für kommende Trends wie Prozessautomatisierung und Künstliche Intelligenz die notwendige Grundlage zu schaffen.

Datenmanagement
Wie Sie der obigen Grafik entnehmen können, wurde der Punkt "Data management for CPM" mit 8,2 als am wichtigsten empfunden. Wenn man bedenkt, dass CPM auf valide und strukturierte Daten angewiesen ist, ist das eigentlich nicht sonderlich verwunderlich. Wobei man aber denken könnte, dass dieses Thema in den meisten Unternehmen bereits erfolgreich umgesetzt wird.
Ich sehe hier das Problem, dass viele Unternehmen ihre für die Unternehmensteuerung relevanten Daten stark verteilt und nur zugänglich über verschiedene Front-Ends gespeichert haben. Die Unternehmen versuchen das Beste aus ihren Daten herauszubekommen. Sie exportieren aus den verschiedenen Vorsystemen und führen die Daten zusammen, zumeist in Excel.
Durch verschiedene - in den letzten Jahren aufgekommenen - Methoden und Anforderungen haben die Unternehmen aber gemerkt, dass ihr aktuelles "Datenmanagement" nicht ausreichend ist. Ad hoc-Analysen dauern lange, das Zusammenführen von Daten ist zudem noch fehleranfällig und Abhängigkeiten sind schwer und ungenau zu modellieren. Daher herrscht auch heute noch in vielen Unternehmen absolutes Excel-Chaos.
Und jetzt kommen in letzter Zeit die Punkte Prozessautomatisierung und Künstliche Intelligenz ins Spiel. Die Unternehmen versuchen diese Aspekte mit in ihr Datenmanagement und in ihre Prozesse zu integrieren, aber merken schnell, dass sie erstmal die Basis schaffen müssen: Saubere und strukturierte Daten sowie klare, durchdachte und digital abgebildete Prozesse - alles mit entsprechenden Rechten und Freigaben. Und genau das sind - meines Erachtens - die Hauptgründe, warum KI (noch) nicht mit den Top 5 auftaucht.
Im Punkt Datenmanagement sehe ich daher als wichtigste Aufgabe einen SPOT zu etablieren - also einen Single Point of Truth. Hier werden sämtliche für die Unternehmensteuerung relevanten Daten aus den Vorsystemen zusammengeführt und in der richtigen Form und Struktur gespeichert. Idealerweise werden hierbei auch Organisations- und Finanzstrukturen abgebildet und Daten, wie auch Strukturen, werden dabei automatisiert aktuell gehalten.

Der SPOT beseitigt also einen der größten Zeitfresser im CPM. Kein Excel-Chaos mehr, nicht mehr stundenlang Daten in Excel, Python, SQL oder anderen Lösungen zusammenführen und aufbereiten, um dann einen starren Report oder eine starre ad hoc Analyse zu erhalten. Sondern: Ein Spot mit integrierten und automatisierten ETL-Skripten oder Schnittstellen zu den Vorsystemen. Immer aktuelle und valide Daten - Erkenntnisse in Minuten statt in Stunden.
Self-Service Ansatz
Den zweiten Platz nach seiner Priorität belegt der Punkt "Self-service CPM". Absolut nachvollziehbar: Entscheider wollen nicht wegen jeder Kleinigkeit eine Anfrage bei Kollegen aus den Bereichen Controlling oder auch IT stellen. Sie brauchen eine Benutzeroberfläche, die es ihnen ermöglicht, ad hoc Analysen zu allen steuerungsrelevanten Zahlen zu bekommen. Und das schnell und ohne dabei tiefgehende IT- oder gar "Programmier-" Kenntnisse zu besitzen oder anzuwenden. Darüber hinaus möchten sie nicht teilweise Wochen auf Berichte des Standard-Reporting warten.
Wenn die Daten in einem SPOT verfügbar sind (siehe vorheriger Punkt), dann ist all das kein Problem.
Der SPOT wird also mit einer Benutzeroberfläche ausgestattet, die es dem Nutzer ermöglicht, die Daten zu durchstöbern. Und dabei sind im SPOT nicht nur die Daten valide und tagesaktuell gespeichert, sondern auch Strukturen bzw. Strukturinformationen.
So kann der Anwender zwischen Kostenstellen, Kostenträger, Produkten, Kunden oder Mitarbeiter wählen und Einstellungen bezüglich des betrachteten Zeithorizontes und der zeitlichen sowie der strukturellen Aggregierung wählen. Erkenntnisse lassen sich speichern und reporten und Standard-Reports werden einmalig erstellt und sind dann stets up to date.
So stehen alle relevanten Berichte und Dashboards in einem System zur Verfügung und ermöglichen darüber hinaus einen Self-Service-Ansatz in der Analyse und dem Reporting.

Im Screenshot oben sehen Sie beispielsweise eine ABC-Analyse nach Erlösen und Produkten im Ist. Es dauert keine Minute die zugrundeliegende Struktur zu ändern - zum Beispiel auf Produktgruppen - oder einen Vorjahresvergleich direkt daneben zu sehen.
Mit Zwei Klicks haben Sie die Datenebene geändert - zum Beispiel zu Budget oder Worst-Case-Szenario. Auch der betrachtete Zeithorizont lässt sich mit einem Klick anpassen. Und das gilt für alle Arten von Analysen. Das spart enorm viel Zeit, vor Allem in den Bereichen Daten exportieren, zusammenführen, aufbereiten, analysieren und reporten.
Lesen Sie gerne auf meiner Website mehr zum Thema Benutzeroberfläche oder Planung, Analyse und Reporting mit dem Corporate Planner.
Integrierte Finanz- und Unternehmensplanung in Verbindung mit Szenarien und Simulation
Die nächsten drei wichtigen Punkte sind "Integrated Financial and Operational Planning", "Integrated Corporate Planning" sowie "Simulation and Szenario Planning". Diese Punkte passen thematisch gut zusammen. Es geht im Kern darum, dass nicht mehrere Teilpläne mit unzähligen Versionen vorhanden sind und dass diese Teilpläne in eine gesamte unternehmensweite Planung integriert werden müssen.
Darüber hinaus sollen Auswirkungen auf Bilanz, GuV, Cashflow und Kennzahlen Transparent dargestellt werden. Dies ist dann auch die Basis für Simulationen und Szenarien. Im Handumdrehen lassen sich - mit der richtigen Software - Szenarien und Simulationen erstellen und mit dem Plan, Ist oder anderen Szenarien vergleichen.
Im folgenden Bild sehen Sie eine Mischung aus Planungs- und Analyse-Maske. In diesem Beispiel werden die Konten Umsatzerlöse 19 % und Materialaufwand geplant. Im unteren Bereich ist sofort ersichtlich, wie sich Änderungen auf die liquiden Mittel auswirken. Weitere Positionen, wie Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung oder Forderungen aus Lieferung und Leistungen wären in zwei Minuten ergänzt - das kann ich Ihnen auch gerne mal Live demonstrieren.
Des Weiteren sehen wir im Bild die Spalte Szenario Zahlungsplan. In diesem Szenario werden die Zahlungspläne mit nur einem Klick angepasst. Unten sehen wir dann wieder die Auswirkungen auf die Liquidität.

Gerade für Entscheider ist das sehr vorteilhaft: Innerhalb kurzer Zeit lassen sich Szenarien durchspielen und zuverlässig Fragen beantworten, wie
Wie wirken sich steigende Einkaufspreise auf unser Jahresergebnis aus?
Welche Projekte können wir uns im kommenden Geschäftsjahr leisten?
Wie wirkt sich das Einführen eines neuen Produktes auf die Finanzlage des Unternehmens aus?
Wo stehen wir Liquiditätsmäßig, wenn wir zwei neue Vertriebsmitarbeiter einstellen?
Wie sieht unsere Vermögenstruktur aus, wenn wir eine weitere Maschine kaufen und wie wirkt sich das auf Ertrags- und Liquiditätslage aus?
Wie stehen wir in 5 oder 10 Jahren finanziell da, wenn aktuelle Trends unverändert weiterlaufen?
Lesen Sie gerne auf meiner Website oder in diesem Blog-Artikel mehr über Integrierte Finanzplanung.
Zu den vorherigen Lösungsansätzen SPOT und Benutzeroberfläche kommen hier also noch die Tools. Das Datenmanagement-Tool, oder im Bereich des CPM eher Controlling-Informationssystem, sollte verschiedenste Werkzeuge und Funktionen bieten, die es einem Anwender ermöglichen, realistische Plandaten zu generieren oder zu schreiben und dabei saisonale und strukturelle Verteilungen, Trends, Sondereinflüsse etc. zu berücksichtigen.
Wichtig ist auch, dass gewisse Logiken und Parameter angepasst werden können. Und das ganze ohne daraus gleich ein IT-Projekt zu machen. Hier zählen vor Allem Nutzerfreundlichkeit und intuitive Menu-/Aktionsführung.

Für die Analyse im Screenshot oben gilt gleiches wie auch für die ABC-Analyse. Sie sehen, die Daten sind die gleichen, aber die Analyseform ist eine andere. Eine derartige Analyse bauen Sie in 10-15 Minuten - und können sie immer wieder verwenden. Gerne zeige ich Ihnen das in einer kostenlosen und unverbindlichen Live-Demo.
Abschließend lässt sich sagen, dass für viele Unternehmen mit dem Jahr 2026 die Aufgabe kommt ihr Datenmanagement auf Kurs zu bringen. Zum Einen können dadurch attraktive Zeiteinsparungen realisiert werden und zum anderen errichtet man eine Basis, mit der auch KI ordentlich arbeiten kann.
Sie möchten wissen, ob Ihr Datenmanagement zukunftstauglich ist oder möchten ein Controlling-Informationssystem mit ordentlichen Datenmanagement live erleben? Dann melden Sie sich gerne für eine kostenlose und unverbindliche Beratung mit Live-Demo bei mir.
Hier finden Sie noch die BARC-Studie:
